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Fast jeder zweite Deutsche ist ein Online Gamer

Fast jeder zweite Deutsche ist ein Online Gamer

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Smartphones und Tablets sind heute ein absolutes Muss für Menschen, die mit der Zeit gehen. Fast jeder zweite Deutsche besitzt mindestens einen mobilen Computer, und das nicht nur zum Telefonieren, Nachrichten schreiben oder Fotografieren. Zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen gehört mittlerweile das Spielen von Online Games, und das nicht nur bei den jungen Leuten. Die Zahl der Gamer über 50 Jahre ist in den letzten Jahren rasant gestiegen.

Subway Surfer das beliebteste Spiel aller Zeiten

Ein dicker Polizist mit grüner Uniform und Schnauzbart hat einen bedrohlichen Blick drauf, sein wütender Hund wirkt furchterregend, doch der jugendliche Sprayer grinst nur, und schon beginnt die Jagd zwischen Bahngleisen, während die Farbe des Schriftzugs „Subway Surfers“ auf dem Zug noch glänzt. Dieses Spiel für Smartphones, Tablets und PCs des dänischen Herstellers Kiloo hat sich laut der Analyseplattform App Annie zum absoluten Topspiel aller Zeiten gemausert, zumindest besagt das die Anzahl der weltweiten Downloads im Google Play Store. Mehr als eine Milliarde Mal wurde „Subway Surfers“ seit seinem Erscheinen im Jahr 2012 bereits heruntergeladen. Gaming Experte Andreas Lange, Leiter des Computerspielmuseums in Berlin, sagte in einem Interview, Smartphones und Tablets hätten den Spielemarkt enorm verändert. Die Gemeinschaft der Spieler habe sich laut Lange ausgedehnt.

Die Anzahl der Spieler über 50 steigt stetig an

Laut eine Studie des Marktforschungsinstituts GfK spielen in Deutschland insgesamt 43,3 Millionen Menschen online, das ist fast jeder zweite Deutsche. Dabei fällt auf, dass vor allem die Altersgruppe 50+ sich immer mehr für Onlinespiele interessiert. Die Zahl der über 50jährigen Gamer stieg innerhalb eines Jahres rasant an, nämlich um 500.000 Gamer. Die Gesamtzahl der Spieler über 50 beträgt demnach 8,4 Millionen Menschen. Andreas Lange sieht den Grund dafür bei den neuen digitalen Verbreitungswegen, die dafür sorgen, dass es nicht mehr sehr aufwendig ist, die spiele zu bekommen.

Auch die Spielkultur habe sich durch das Smartphone verändert, sagt Jens Begemann, Gründer des Berliner Spieleentwicklers Wooga. Während junge Männer noch vor einigen Jahren an Konsolen spielten und damit aufhörten, wenn die Familienplanung anstand, so spielen sie heute auf dem Smartphone weiter, so Begemann. Auch Kunden, die vorher nie gespielt haben, werden dank des Smartphones zu leidenschaftlichen Gamern. Das Hidden Object Game „Pearl’s Peril“, das von Wooga entwickelt wurde, ist laut Begemann bei den Nutzern im Alter von 50 bis 55 Jahren sehr beliebt. Von diesen Nutzern sind 85 Prozent weiblich. Generell geht das Alter der Spieler bis zu 80 Jahren, oft sogar darüber hinaus.

Sinkende Bedeutung des PC

Die Gamescom, die im Jahr 2015 von Leipzig nach Köln umsiedelte, ist die weltweit größte Messe für Computer- und Videospiele, die in jedem Jahr neue Besucherrekorde zu verzeichnen hat. Im Jahr 2017 kamen rund 355.000 Besucher nach Köln, 909 Unternehmen aus 54 Ländern präsentierten ihre Games, Software und Zubehör auf der Gamescom, was zeigt, dass sich Games als Unterhaltungs- und Kulturmedium fest etabliert haben wie der Geschäftsführer des Bundesverbandes Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU), Martin Schenk sagt.

Die Umsätze bei den Anbietern steigen jährlich an, bereits im Jahr 2015 betrug der Markt 2,81 Millionen Euro. In den letzten Jahren findet in der Gaming-Industrie dank Smartphone und Tablet eine Kompletterneuerung statt. Im Jahr 2016 spielten 17,2 Millionen User online, die Tendenz zeigt deutlich nach oben. Zwar ist der PC mit 18,4 Millionen Spielern immer noch die wichtigste Plattform, er verliert allerdings immer mehr an Bedeutung.

Eins von zehn Spielen kommt auf den Markt

Immer mehr Spieleentwickler drängen auf den Markt, was den Konkurrenzdruck der einzelnen Unternehmen immer größer macht. Neben dem bekannten Hersteller Wooga mit 300 Mitarbeitern gibt es allein in Deutschland eine Reihe von Firmen, die sich hier etabliert haben, beispielsweise Kings.com, Yager oder Riot Games. Allein der Apple Store bietet 1000.000 Spiele an, weshalb sich jedes neue Spiel von anderen abheben muss. Dies bedeutet eine echte Herausforderung für die Entwickler. Im Schnitt wird ein herausragendes Spiel ein Jahr lang täglich gespielt, sagt Jens Begemann. Nicht immer gelingt es den Mitarbeitern, ein Topspiel zu entwickeln. Nur eins von zehn Spielen kommt laut Begemann tatsächlich auf den Markt.

Der Großteil der Spiele können kostenlos heruntergeladen oder online gespielt werden. Die Nutzer zahlen nur für Zusatzinhalte wie bestimmte Charaktere oder Levels.

Wie sieht die weitere Entwicklung aus?

Der Siegeszug des Smartphones ist nicht mehr aufzuhalten, und so wird es in Zukunft sogenannte Mixed Realitiy Games geben. Das heißt, dass der Ort, wo sich der Gamer gerade aufhält, mit Hilfe von GPS Teil des Spiels werden Der User wird also mittendrin statt nur dabei sein.

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